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Sommer, Sonne, Sonnencreme - Babytragen an heißen Tagen

Ratgeber MaMo

Im Sommer, ohne aufwändige An- und Ausziehprozeduren, ist das Leben mit Babys und kleinen Kindern gleich viel entspannter. Sonne und Hitze können aber auch eine Herausforderung sein.

Sonne auf Babyhaut

Zarte Babyhaut wird leider schnell geschädigt

In unseren kühleren Breitengraden gilt gebräunte Haut oft noch als Zeichen für Gesundheit und gesunden Lebensstil. Dabei ist die Bildung vom Farbstoff Melanin eine Schutzreaktion der Haut in Folge der schädigenden UV-Strahlung der Sonne.

Babyhaut hat diesen Schutzmechanismus noch nicht, ist zudem fünfmal dünner als die Haut von Erwachsenen und kann wirklich schon nach 10-15 Minuten einen Sonnenbrand erleiden. Gleichzeitig erhöhen besonders frühkindliche Schädigungen der Haut das Risiko, sehr viel später an Hautkrebs zu erkranken.

Besonders um die Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr ist die Strahlung intensiv. Wenn es zudem sehr heiß ist, macht es Sinn, zu diesen Zeiten nicht unterwegs zu sein. Den UV-Index als Maß für diese Intensität kannst du dir für Deutschland hier tagesaktuell ansehen: Wetter.de

Brauchen Babys die Sonne nicht auch, um Vitamin D herzustellen?

In dieser Zeit steht die Sonne am höchsten und genau dann kann der Körper damit Vitamin D herstellen. Und das auch in unseren Breitengraden nur nennenswert in den Sommermonaten und mit viel freier Hautfläche. Hier lautet die allgemeine Empfehlung, Säuglingen in den ersten 2 Jahren Vitamin D zu geben (400-500  IE), weil eine Hautschädigung durch die Sonne keine gute Option ist.

Maßnahmen zum Schutz vor Sonnenbrand & Spätschäden

Man kann den Vergleich aufstellen: so wie du selbstverständlich bei Regen Schutz suchst, so solltest du mit Baby oder Kleinkind bei Sonne immer den Schatten suchen.

Erst wenn das nicht geht, ist die nächste Maßnahme, die Sonne abzuschirmen und sich sozusagen einen eigenen Schatten zu bauen. Oder Sonnencreme aufzutragen (siehe weiter unten).

Sonnenschutz beim Babytragen

UV-Schutzdecke, Sonnenhut, Sonnenschirm - und dann erst Sonnencreme

Genial und vielseitig ist eine UV Schutz-Decke, die du flexibel als Tragecover an deiner Trage befestigen kannst. Das dünne Tuch mit zertifiziertem UV-Schutz schützt Beine und Arme, teils auch den Kopf. Außerdem kannst du das Sonnenschutz-Tuch auch super für die Babyschale und den Kinderwagen verwenden. Das elastische Sonnensegel ist schnell über Knöpfe befestigt und aufgespannt.

Alternative: um die Beine deines Traglings vollständig zu bedecken, sonst aber nicht unnötig zu wärmen, können dünne Stulpen sinnvoll sein. So kann das Baby z.B. nur in Windel, mit weitem Langarmshirt und Sonnenhut getragen werden.

Oben genannte UV Schutz Decke besteht aus Bambusviskose, also einem natürlichen Material. Daraus gibt es auch einen Poncho und Mützchen, die angenehm und weich zu tragen sind und dabei den sicheren UPF50+ Schutz bieten.

Für dein Kind ist ein Sonnenhut mit zertifiziertem UV-Schutz und breiter Krempe ein echtes Basic. Der schützt die empfindliche Region von Schultern, Nacken und Gesicht (nicht zu vergessen auch die Ohren). Richtig gut - und nicht nur, weil es den auch bei uns zu kaufen gibt ;) - ist der "Feuerwehr Strick" von Pickapooh. Der hält gut, ist bequem, hat einen zertifizierten Schutz und eine breite Krempe. Er eignet sich auch bestens zum Babytragen, weil er durch das elastische Jerseybündchen sicher hält und weil nichts drückt.

Man sieht es (noch) nicht so oft, aber: ein Schirm mit zertifiziertem UV-Schutz (gibt es auch als Regen/Sonnen-Kombi) ist bei starker Hitze und Sonnenstrahlung eine komfortabler, luftiger Sonnenschutz to go. Gleichzeitig für dich und dein Baby. Ein Schirm ist wirklich eine Überlegung wert.

Was Sonnencreme leisten kann und wann du sie verwenden solltest

Dann noch unbedeckte Stellen solltest du mit Sonnencreme behandeln. Cremen ist aber wie gesagt immer nur die 2. Wahl, weil damit lediglich die Eigenschutzzeit der Haut - die bei Babys sehr kurz ist - verlängert werden kann. Selbst mit höchstem Lichtschutzfaktor ist diese Zeit irgendwann abgelaufen. Zum Beispiel: wenn dein Baby mit seiner sehr hellen und zarten Haut eigentlich nur 5 Minuten der Sonne ausgesetzt werden sollte und du mit einem LSF (Lichtschutzfaktor) von 20 eincremst, erhöht das die maximale Zeit auf 100 Minuten. 1 Stunde und 20 min auf den ganzen Tag verteilt sind nicht so sonderlich viel.
Großflächiges Eincremen zarter Babyhaut ist zudem nicht nur nervenaufreibend, sondern behindert auch die Temperaturregulation durch Schwitzen.

Ist das denn echt so wichtig?

UV-Schädigungen der Haut sind zunächst unsichtbar

Der amerikanische Filmemacher Thomas Leveritt zeigt mit seiner UV-Kameratechnik, wie die Haut durch die Sonne geschädigt wird. Die zunächst nur unter UV-Licht sichtbaren Hautflecken sind ein Zeichen für die Überforderung der Haut und wandeln sich im Laufe der Zeit zu sichtbaren Hautveränderungen. Daß Sonnencreme schützt, kann man mit Hilfe von UV-Licht direkt zeigen - die Haut erscheint darunter schwarz:

Zum Aktivieren des Videos musst du auf den Link unten klicken. Wir möchten dich darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an den jeweiligen Anbieter(Youtube) übermittelt werden.

Mineralische vs. "konventionelle" Sonnencreme

Pro und Kontra der beiden Alternativen

Es gibt 2 Arten von Sonnencremes: mit chemischem und mit mineralischem UV-Filter. Sie funktionieren ganz unterschiedlich.

Chemische UV-Blocker dringen in die Haut ein und wandeln dort eintreffende Strahlung in Wärme um. Rund 30 min Zeit braucht es, bis diese Wirkung eintritt. Chemische Cremes stehen leider im Verdacht, hormonähnlich und damit schädigend zu wirken. Für stillende Mütter, Schwangere und Kleinkinder werden daher mineralische Cremes empfohlen. Sie wirken wie kleine Spiegel auf der Haut und reflektieren die Strahlung rein physikalisch, wirken also sofort. Der schützende, meist weissliche Film der mineralischen Cremes auf der Haut ist zwar wenig komfortabel, aber die bessere Alternative für die Kleinsten, wenn sich die Haut nicht anders schützen läßt.

Kopfstütze der Babytrage = Sonnenschutz?

Achte auf freie Atemwege

Wir raten zunächst pauschal davon ab, die Kopfstütze der Babytrage als Sonnenschutz zu verwenden. Besser du befestigst nur 1 Seite und stützt das Köpfchen einseitig diagonal über den Hinterkopf - so sind Gesicht und damit Atemwege immer frei. Ein wichtiger Grundsatz beim Babytragen ist: kein Stoff im Gesicht des Babys, egal ob Sommer oder Winter, damit sich keine "CO2-Nester" bilden und keine CO2 Rückatmung passiert. So wenig wie du beim Schlafen oder in der Sonne das Gesicht bedeckt haben möchtest, so wenig solltest du das bei deinem Baby tun.

Insbesondere wenn dein Baby und damit sein Köpfchen so klein ist, daß die an den Trägern beidseitig befestigte Kopfstütze mit den Trägern abschließt, kann sich die Wärme und Luft darunter stauen. Dann ist alles von Stoff umschlossen und die Luft kann nicht frei zirkulieren.
Ist dein Kind schon etwas größer, kann das schon anders und viel luftiger aussehen. Dann spricht nichts dagegen, die Kopfstütze zeitweise auch als Sonnenschutz zu verwenden.
In der Regel haben Kopfstützen aber keinen zertifizierten UV-Schutz. D.h. ein Ersatz für einen Sonnenhut sind sie nicht. Vor allem funktioniert spätestens mit einem wachen Kind so ein Behelfs-Sonnenschutz kaum mehr, weil Babys selten so eine Bewegungseinschränkung des Köpfchens tolerieren.

Kann mein Baby in Tragetuch oder Babytrage im Sommer überhitzen?

Es wird nicht wärmer als es ohnehin schon ist

Nein, das passiert nicht. Durch euren engen Kontakt kommt ihr ins Schwitzen. Schwitzen ist eine sinnvolle Körperreaktion, denn durch die Verdunstung gibt es einen Kühleffekt ("Verdunstungskälte"). Ihr teilt die Körperwärme und es gibt einen Temperaturausgleich, aber ihr heizt euch nicht gegenseitig auf, das ist physikalisch nicht möglich. Es passiert eher eine Regulation.

Übrigens kann der Temperaturausgleich beim Babytragen sogar auch dazu beitragen, das Fieber bei Babys zu begrenzen. Darum ist es durchaus sinnvoll, fiebernde Kinder zu tragen. Natürlich hilft mindestens genauso die Kuscheleinheit beim Gesundwerden. Physikalisch wird die höhere Temperatur des kleinen, fiebernden Traglings an die Trageperson mit ihrer normalen Körpertemperatur und viel größeren Masse abgeführt.

Generell bist du in einem engen Kontakt mit deinem Baby, wenn du es eng am Körper trägst und bekommst mit, wenn es ihm nicht gut geht.

Kinderwagen und Sonneneinstrahlung

Luftzirkulation auch hier wichtig

Dieser enge Kontakt wie beim Babytragen ist mit dem Kinderwagen nicht gegeben. Du spürst nicht direkt die Reaktionen und Äußerungen deinen Babys.

Wichtig ist, den Kinderwagen nach Möglichkeit nicht in der Sonne abzustellen, er heizt sich schnell auf. Tatsächlich kann es kritisch werden, wenn die Öffnung als Schutz mit einem Tuch oder Sonnensegel eng zugehängt wird. Ganz schnell steigt die Temperatur im fast geschlossenen Inneren an. Ähnlich wie im Auto, wenn auch nicht so krass. Daß hier weder Kinder noch Tiere im Sommer - auch nicht für wenige Minuten - zurückgelassen werden dürfen, ist bekannt.

Achte also darauf, daß auch mit Sonnenssegel oder Tuch die Luft gut im Kinderwagen zirkulieren kann.

Viel Trinken

Wer schwitzt, muß für ausreichend Flüssigkeitszufuhr sorgen

Das gilt sowohl für dich als auch für dein Baby.

Still generell aber besonders im Sommer nach Bedarf, bzw. biete deinem Baby regelmäßig Flüssigkeit an. Mach dir keine Sorgen, wenn du nach Bedarf stillst. Die Mutter-Kind-Stillbeziehung funktioniert wunderbar und die Zusammensetzung der Muttermilch passt sich den Anforderungen an.
Vergiss auch selber das trinken nicht und nimm immer ausreichend Wasser mit.

Welche Babytrage oder Trageweise ist die beste im Sommer?

Die Zaubertrage gibt es nicht

Der Körperkontakt zwischen dir und deinem Baby ist in jedem Fall gegeben und das ist auch der Faktor mit dem größten Einfluss, d.h. es ist dann an der Stelle einfach warm und schwitzig. Es gibt keine Babytragehilfe, die das verhindern könnte, es sei denn, es gibt keinen direkten Kontakt zwischen dir und deinem Baby. Dann ist durch den weiter entfernten Schwerpunkt das Tragen aber nicht mehr so komfortabel und rückenschonend.

Weniger Stoff hilft

Je weniger Material und Stoffschichten sich allerdings zusätzlich um euch herum befinden, desto besser. Dick gepolsterte Babytragesyteme sind darum eher weniger geeignet. Ein dickes Tragetuch mit der Bindetechnik der Wickelkreuztrage bedeutet auch viel bedeckte Körperfläche. Dünne Tücher mit Flächengewichten um die 180-200 g/m2 sind angenehmer als dickere.
Bei der klassischen Wickelkreuztrage befindet sich relativ viel Tuch auf deinem Körper. Die "Känguruh" Bindeweise ist luftiger, ebenso der "Einfache Rucksack" als Bindetechnik zum Rückentragen. Auf dem Rücken und für ältere Babys ab Krabbelalter kann ein Onbuhimo angenehm sein, weil diese Rückentragehilfe keinen Bauchgurt hat.

Viele Vorteile hat ein Ring Sling. Bei der einseitig über die Schulter getragenen Tuchschlaufe gibt es keinen Stoff um Bauch/Hüfte, der Stoff liegt einlagig. Für kürzere Nutzungszeiten, z.B. auf Reisen generell eine schöne Option - und besonders auch im Sommer. Ideal ist hier der MiniMonkey Sling, der sich auf ein lächerliches Packmaß zusammenlegen läßt. Längere Spaziergänge machen damit dagegen wegen der einseitigen Belastung wenig Spaß. Wir empfehlen diese clevere Tragehilfe darum als ergänzende Zweittrage.

Naturmaterialien sind im Sommer besser

Naturmaterialien haben gegenüber Synthetikfasern den Vorteil, daß sie Feuchtigkeit in die Faser aufnehmen können. Diese Feuchtigkeit verdunstet dann wieder, mit dem o.g. Kühleffekt.
Leinen, Ramie, Hanf, Bambus, Seide und auch Wolle werden klimaregulierende Eigenschaften zugesprochen.

MaMo Babytrage = wenig Stoff & Naturmaterialien

Die MaMo made by MamaMotion besteht aus Ramie, einem dem Leinen ähnlichen Material, was im Sommer wirklich angenehm zu tragen ist. Im Vergleich zu Synthetikfasern kann es Feuchtigkeit aufnehmen - es fühlt sich weniger schwitzig an und dafür luftiger. Das minimalistische Design und die passenden Beutelgrößen (= Sitzbereich für dein Kind) bringen nur genau so viel Stoff wie nötig an den Körper.
Durch das modulare Prinzip ist die MaMo ideal für Trage-Anfänger und Eltern von Neugeborenen. Sie passt durch die Größen immer ideal - schon für Frühchen und sogar noch für Kleinkinder (Beutelgröße 4), oder auch als Zwillingstrage.
Schau dir hier die Modelle an: