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Babytragen ab Geburt - was beim Tragen von Neugeborenen wichtig ist

Ratgeber MaMo

Eine Babytrage steht mittlerweile auf fast jeder Erstausstattungsliste – zu Recht!

Getragene Babys weinen weniger

Oft sind Babys nicht diese kleinen, selig lächelnden und stets zufriedenen Geschöpfe aus der Werbung. Tatsächlich haben sie Bedürfnisse, die ihnen in der Menschheitsgeschichte das Überleben gesichert haben. Eines davon ist das große Bedüfnis nach Nähe und Verbindung. Babys haben einen unglaublich feinen Sinn dafür, ob sie allein gelassen werden und protestieren dann oft mit „Kontaktweinen“. Sie lassen sich häufig nicht ablegen. Ca. 60% der Babys zählen zu den „Steinzeitbabys“, die aus gutem Grund lieber nicht in der Wildnis zurückbleiben, wenn der Stamm weiterzieht.

Die natürliche Anhock-Spreiz-Haltung beim Babytragen

Wenn du an den Zauber der Bindung glaubst – oder alternativ die Erkenntnisse aus der Bindungsforschung ernstnimmst – dann möchtest du die Bedürfnisse deines Babys erfüllen. Dein Baby am Körper zu tragen ist ein uralter Trick, der richtig gut funktioniert. Dein Baby hat sogar die optimale Haltung direkt einprogrammiert – die Anhock-Spreiz-Haltung. Nimmst du es hoch, zieht es die Beine an und spreizt sie etwas ab. So kann es mit gerundetem Rücken bequem vor deinem Bauch oder auf deiner Hüfte platznehmen.

Optimale Entwicklung der Hüftgelenke

Gleichzeitig sichert diese Stellung die ideale Reifung und Verknöcherung der anfangs knorpeligen Hüftgelenke. Hüft-Beugeschienen zur Therapie von Hüftgelenksdysplasie bringen Baby´s Beinchen in genau diese Stellung. Ein Zufall? Wohl nicht. Babys sind seit Urzeiten als Traglinge aufgewachsen und sie bleiben es bis heute!

Kleiner Exkurs - verwöhnst du dein Kind durch das Tragen und wird es dadurch unselbstständig?

Ja, du verwöhnst es und nein - es wird nicht unselbstständig :) Im Gegenteil: Körperkontakt und Nähe sind Grundbedürfnisse wie Essen und Trinken, kein Nice to Have. Babys werden damit im Urvertrauen nachhaltig gestärkt. Daß das Wort „verwöhnen“ im westlichen Kulturkreis im Zusammenhang mit Kindern so negativ besetzt ist, hat damit zu tun, daß Bedürfnisse mit Wünschen verwechselt werden. Das Bild des Babys/Kindes als unfertiges, fehlerbehaftetes Wesen, das von den Erwachsenen erst richtig erzogen werden muß, geht weit in die Geschichte zurück und kann gesellschaftlich nur langsam überwunden werden. Seit den Erkenntnissen der Bindungstheorie in den 50er und 60er Jahren ist es nicht mehr haltbar.

Mobil und frei mit Babytrage

Mit einer Babytragehilfe gewinnst du maximale Nähe zu deinem Kind und gleichzeitig maximale Unabhängigkeit. Keine Treppe, enge Strassenbahn, matschiger Waldweg, trubeliger Markt hält dich davon ab, dich wie gewohnt auch mit Baby zu bewegen. Spielen mit dem größeren Geschwisterkind, Haushaltskram erledigen, mit dem Hund rausgehen – alles ist auch mit dem neuen Familienmitglied weiter möglich. Babytragen ist win-win für alle.

Tragehilfe für Neugeborene – gute Stützung in der richtigen Haltung

Dein Baby kommt aus dem Bauch, es ist Enge gewohnt und darauf eingestellt. Auch in der Tragehilfe soll sich sein Rücken runden können, denn die Wirbelsäule richtet sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres zur Doppel-S-Form auf. Die beschriebene Anhock-Spreiz-Haltung (auch M-Position oder Frosch-Haltung genannt) muß eine Babytrage für kleine Babys gut ermöglichen. Weil die Kleinsten noch wenig Muskulatur und Körperspannung haben, brauchen sie eine stabile Unterstützung durch das Tragesystem.

Die Trage muß die passende Größe haben

Die Trage soll die Oberschenkel deines neugeborenen Babys bis kurz vor die Kniekehlen stützen, die Unterschenkel sind frei beweglich. Der gesamte Rücken soll gut in einer leicht gerundeten Form gehalten werden, bis zum Nacken, maximal bis ca. zur Mitte der Ohren. Druck auf den Hinterkopf, wie er bei zu großen oder zu hoch geschnittenen und in dem Punkt nicht einstellbaren Tragehilfen ausgeübt wird, kann bei deinem Baby reflexartige Gegenwehr und Unbehagen auslösen. Das wird oft als „Mein Baby will nicht getragen werden“ interpretiert.
Grundsätzlich gilt gerade für die Kleinsten: auf die richtige Größe und Form der Trage kommt es an. Bitte hier nicht sparen und das Baby hineinwachsen lassen.

Gerundet aber nicht zu locker

Mit angezogenen Beinchen geht die Rundung der Wirbelsäule einher, sie soll sich nicht weiter, zu Lasten der Stützung runden. Es kommt häufig vor, daß Babys zu locker in der Babytrage sitzen. Die stabile Stützung, ähnlich einer festen Bandage, ist jedoch für eine gute und freie Atmung wichtig und gibt deinem Baby außerdem Sicherheit. Dein Baby soll weder seitlich noch nach vorne zusammensacken. Wenn das Kinn zu weit Richtung Brust sinkt, erschwert das die Atmung (gilt übrigens auch für die Babyschale).

Babys wachsen schnell!

Ein Blick in den Mutterpass auf die "Perzentilkurven" macht klar: dein Baby entwickelt sich rasant und legt in punkto Größe und Gewicht im Laufe des ersten Jahres einiges zu. Eltern wollen aber eine Babytragehilfe, die möglichst lange nutzbar ist.

Für ein Tragesystem ist das eine Herausforderung, wenn man bedenkt, wie wichtig eine gute Passform gerade in der ersten Zeit ist. Wie kann ein und dieselbe Babytrage für ein Neugeborenes genauso gut passen wie für ein einjähriges Kind?

Die meisten Tragehilfen müssen eingestellt werden

Die meisten Babytragen setzen auf diverse Verstellmöglichkeiten. Die Stegbreite - der Bereich zwischen Baby´s Beinchen - ist bei den allermeisten Tragehilfen über Klettverschluss einstellbar, wie z.B. bei den Leliba Tragehilfen, bei Fräulein Hübsch und vielen anderen. Manche Tragen haben Reißverschlüsse im Rückenteil (typisch für die Manduca First und die Manduca XT), oder lassen sich durch Umschlagen des Bauchgurtes in dem Bereich verkürzen (das ist bei der Stokke Limas so vorgesehen). Teilweise raffen Kordelzüge im Rückenteil Material zusammen, um so die Stützung zu verbessern (Lenny Upgrade z.B.).

Grundsätzlich aber muß die Trage erstmal genug Material, also Stoff, haben, um auch mit einem viel größeren Kind zu funktionieren. Und Eltern müssen verstehen, an welchen Stellen sie die Trage wie einstellen müssen, damit das Baby darin gut aufgehoben ist. Jenseits der Größe 86 sind die Tragehilfen, die ab Geburt geeignet sind, meist nicht mehr nutzbar. Dann ist der Wechsel zur nächsten Tragengröße notwendig ("Toddler size").

Vorteile von Modultragen gegenüber one-size Tragehilfen

Eine Alternative zu den one-size Tragehilfen sind Modultragen.
Der Bereich, in dem das Baby sitzt, wird in der passenden Größe verwendet. Auch die Form ist auf die Entwicklungsstufe des Babys abgestimmt. So entfallen viele Einstellungen und das Baby sitzt fast automatisch richtig. Die MaMo Babytrage von MamaMotion zählt zu den Modultragen - die Vorteile erfährst du hier im Video:

Klick zum Aktivieren des Videos hier - dann werden Daten an YouTube übertragen

Tragen ab Geburt - wirklich gut?

Das Ammenmärchen, daß man Neugeborene lieber nicht tragen und noch x Monate warten sollte, gibt es leider immernoch. Diese Vorurteile stammen aus einer Zeit, als der Tragehilfenmarkt noch sehr beschränkt war und es noch keine geeigneten Babytragen für Neugeborene gab. Wenn die genannten Kriterien erfüllt sind, kannst du oder kann dein Partner oder deine Partnerin das Baby schon ab Geburt tragen.

Lass dich also nicht abschrecken :)

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Stell unseren erfahrenen Kolleginnen im Chat gerne deine Fragen!