Welche Tragen sind für Kleinkinder geeignet?

Ratgeber

Auch wenn junge Eltern denken, daß sie ja nur tragen bis das Kind laufen kann ;)

Kleinkinder sind in der Regel keine ausdauernden Läufer. Wer gerne flexibel unterwegs ist, reist oder sogar wandert, freut sich über eine Möglichkeit, das müde Kleinkind zwischendurch mal auf den Rücken nehmen zu können und spart sich damit den Buggy/Kinderwagen. Auch in wuseligen, stressigen Settings (Menschenmengen, Flughafen, Märkte,...) sind Kinder gut in der Trage aufgehoben und können nicht in einem unbemerkten Augenblick doch schon mal auf das Gepäckband klettern...

Wer sowieso schon die MaMo nutzt, kann sie mit der größten Beutelgröße 4 bis Größe 110 verwenden. Das ist eine gute Lösung für Eltern, die nicht vorhaben, stundenlang zu tragen.

Geht es um Wanderungen oder eben längere Zeiten des Tragens, empfiehlt sich eine spezielle, große Tragehilfe.

Für wirklich große Kinder mit bis zu Größe 110 gibt es "Preschooler" Tragehilfen, z.B. von Buzzidil: https://www.buzzidil.com/de/37-ab-24-monate oder auch den Huckepack Full Buckle Preschooler von BabyRoo: https://www.baby-roo.de/deutsch/huckepack-full-buckle/full-buckle-preschooler-ab-gr-98-130/

Das sind Full Buckle Tragen, d.h. sie werden über Schnallen geschlossen, wobei die Gurte am Rückenteil angreifen. Dadurch können größere/schwerere Kinder allgemein besser an den eigenen Körper "geholt" werden als bei Half Buckles (Tragehilfen, deren Träger geknotet werden). Das erleichtert das Tragen, besonders wenn das Kind eingeschlafen ist. Durch die fehlende Körperspannung sackt es etwas zusammen, wird durch diese Art der Trägerführung aber näher am Körper gehalten.

Alternativ sind sog. Wrap Conversions geeignet, wie z.B. der DidyKlick, die zwar gebunden werden und erstmal keinen definierten Befestigungspunkt am Rückenteil haben. Aber die breiten Träger können über dem Rücken des Kindes aufgefächert werden, holen es damit ebenfalls stabil Richtung Körper der Trageperson und dienen dann zusätzlich auch zur Stegverbreiterung. Die breiten Stoffstränge laufen nämlich quer über den Rücken des Kindes, dann unter den Beinen durch und bieten damit eine Stütze der Oberschenkel (falls das Rückenteil selber schon etwas zu schmal ist).

Die Oberschenkel deines Kindes sollten nämlich immer bis annäherend in die Kniekehlen gestützt werden; wenn bei großen Kindern ein paar cm fehlen, ist das nicht so schlimm, aber im groben sollte die Stegbreite schon passen. Wir sitzen ja schließlich auch nicht über längere Zeit gerne mit hängenden Beinen auf einem Barhocker.

Für Kleinkinder sollte die Stegbreite schon bis ca. 50 cm einstellbar sein. "Normale" Tragehilfen liegen bei um die 40 cm, was zu wenig ist ab ca. Gr. 86/98 (je nachdem, wie die Proportionen des Kindes sind).

Eine Schnallentrage (Full Buckle) ist beim Rückentragen einfacher im Handling im Vergleich zu einer WrapCon, bei der die Träger hinten noch sortiert werden müssen - was durchaus machbar ist, aber für viele Personen schon in die Kategorie "Gewurschtel" fällt. Vor allem beim Rückentragen sind WrapCons etwas anspruchsvoll, wenn sie wie oben beschrieben gebunden werden. Wer sich aber darauf einlässt, hat eine sehr bequeme und vielseitige Tragehilfe.

Allgemein ist ein stabiler Hüftgurt ist bei einer Kleinkind Tragehilfe von Vorteil, weil damit ein Teil der Last auf die Hüfte übertragen werden kann. Denn der Hüftgurt liegt bei großen Kindern auch wirklich auf der Hüfte und kommt dem bekannten Prinzip "Treckingrucksack" schon sehr nahe.

Das klassische Tragetuch als absoluter Allrounder ist natürlich auch mit Kleinkind nutzbar. Es gibt viele Bindetechniken für Bauch- und Rückentragen. Wer aber bisher nicht im Tuch getragen hat, wird aber wahrscheinlich weiterhin eine Tragehilfe bevorzugen, auch mit Kleinkind.